Robbin´ Halbhöhe

„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“ Ausgehend von Art. 14 Abs. 2 Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland stellt sich die Frage, wieviel Verantwortung Privatpersonen für das Gemeinwohl tragen sollen, möchten und können. Wie bewusst gehen wir mit materiellem Wohlstand um und mit damit einhergehenden Privilegien? Wie bereit sind wir, etwas abzugeben – und an wen?

Laura Oppenhäuser geht hausieren in Stuttgarter Halbhöhenlagen, wo das große Geld sitzt und aus den Villen herabschaut. Sie sucht den offenen Austausch mit wohlhabenden Menschen über materiellen Wohlstand und Privilegien, gesellschaftliche Verantwortung und Verteilung. Sie hat nichts und auch nichts zu verkaufen. Deshalb bittet sie um Leihgaben, die sie mit auf die Bühne nimmt. Egal ob Wein, Autoschlüssel, Möbel, Putzhilfe oder die nächste Tennisstunde. Anhand dieser Objekte, mit eigenen Texten und audio-visuell unterstützt von Ivan Syrov, reflektiert sie Eindrücke, Vorurteile, Klischees und Fakten.

TEAM:

Konzept/Realisierung/Texte/Performance: Laura Oppenhäuser
Mitarbeit/Sound: Ivan Syrov
Outside-Eye: Nana Hülsewig
Kostüm: Aaron Alexander Arnoldt
Plakate/Flyer: Peter Franck
Produktionsassistenz: Sophia Sadzakov / Coline Petit
Produktionsleitung: Lisa Beck

DANKE AN: Karolin Stächele, Studio Panorama, Paul Göritz, Lea Rossatti sowie an acht Bewohner*innen der Halbhöhenlage.

Eine Koproduktion mit dem Theater Rampe. Die Entwicklung der Inszenierung wurde maßgeblich unterstützt durch das FITZ Theater animierter Formen. Gefördert durch den Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, das Kulturamt der Stadt Stuttgart sowie die Freie Tanz- und Theaterszene Stuttgart.

Bild (c) Daniela Wolf

Theater / Spielstätte

Theater JES und Fitz! Tagbalttturm

FITZ Das Theater animierter Formen

FITZ Das Theater animierter Formen ist eines der europäischen Zentren für Figurentheater und seit nunmehr 30 Jahren ein prägender Bestandteil der Stuttgarter Kulturszene.

Gegenwärtig präsentiert das FITZ jährlich in 280 Vorstellungen – verteilt auf den Abendspielplan FITZ am Abend und das Kinderprogramm FITZ für Kids – ca. 40 unterschiedliche Produktionen regionaler, deutscher und internationaler Figurentheaterbühnen.

Davon entfallen etwa zwei Drittel auf Künstler der Region, großenteils Absolventen des renommierten Studienganges Figurentheater der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart.

Darüber hinaus profiliert sich das FITZ auch als Förderer aussichtsreicher Inszenierungsprojekte. Dieses Engagement wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bei Theaterwettbewerben, Stipendien und Einladungen zu Festivals im In- und Ausland belohnt.

Das FITZ wird institutionell vom Kulturamt der Stadt Stuttgart gefördert.

FITZ Das Theater animierter Formen ist eines der bedeutenden europäischen Spiel- und Produktionsorte für zeitgenössisches Figurentheater. Bereits in den 60er Jahren war Stuttgart die Heimat zahlreicher Figurentheaterensembles mit verschiedenen Spielstätten. 1983 folgten zwei entscheidende Schritte für die besondere Entwicklung dieser Kunst in der Landeshauptstadt: Mit dem FITZ entstand – bundesweit einmalig – eine feste Spielstätte für diese Theatersparte.

Zeitgleich wurde an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellen de Kunst Stuttgart der Studiengang Figurentheater eingerichtet, der 2011 personell noch einmal deutlich erweitert wurde. Damit war der Grundstein für eine in Deutschland einmalige reiche und vitale Figurentheater-Szene gelegt.

Im Verlauf seiner fast 30jährigen Ge schichte wurden im FITZ über 500 unterschiedliche Inszenierungen freier Theaterensembles für Erwachsene und Kinder gezeigt.

Anfänge

Im Juni 1969 kommt am Rande des UNIMA-Puppentheater-Weltfestivals in Prag kommt Albrecht Roser mit Crista Oeffler-Wöller und Bernhard Wöller ins Gespräch über die Situation des Puppentheaters in Stuttgart. Beim ersten Treffen im Herbst 1969 gründet sich die Arbeitsgemeinschaft Stuttgarter Puppenspieler. In zahlreichen Sitzungen wird die erste gemeinsame Präsentation von sieben Stuttgarter Puppentheaterbühnen vorbereitet, die im November 1970 unter dem Motto „Stuttgarter Puppenspieler spielen für Stuttgarter“ in eine festliche Präsentation Silcher-Saal der Stuttgarter Liederhalle mündet:

Vertreten waren: Albrecht Roser mit „Gustaf und sein Ensemble“, die „Optical-Figurenbühne“ Oeffler-Wöller, das „Stuttgarter Kasperle“ Barthel/Baumann, „La Plapper Papp“ von Anni Weigand, Helga Brehmes „Theater am Faden“, das „Farbiges Licht- und Schattenspiel“ Boelger-Kling und das „Schachteltheater“ Bachschuster/Geißler.

Der großen Nachfrage wegen wird ein Teil der Vorstellungen im Dezember 1970 und in den Folgejahren wiederholt. Eine Publikumsbefragung belegt den Wunsch der Zuschauer nach einem regelmäßigen Spielplan, vorerst ein unerfüllbarer Traum.

Vereint stärker

Zur besseren Verwirklichung unserer Ziele wird durch Initiative von Hans-Jürgen Fettig im Juni 1972 der „Verein der Freunde des Puppenspiels e.V. Stuttgart“ gegründet. 1. Vorsitzender ist Prof. Schweizer, stellvertretender Vorsitzender wird Stadtrat Meißner, ab Sommer 1975 übernehmen die Puppenspieler den Vorstand des Vereins.

Regelmäßig!!!

Ab Januar 1976 wird durch die Initiative von Bernhard Wöller im Vortragssaal des Institutes für Auslandsbeziehungen am Charlottenplatz der erste regelmäßige Spielplan der „STUTTGARTER PUPPENSPIELE“ eingerichtet. Zahl der Vorstellungen 8o im Jahre 1976, Zuschuss der Stadt 8000,- DM. Drei Jahre später ermöglicht eine deutliche Erhöhung des städtischen Zuschusses verstärkte Werbung. Die Zeichen stehen gut: Die Zuschauerzahlen steigen, im Herbst 1997 findet das erste Internationale Puppentheater-Festival „Puppen-Masken-Mimen“ statt und die Stuttgarter Puppenspieler erarbeiten in einer Gemeinschaftsinszenierung „Die Goliaths – ein Gesellschaftsspiel“.

Rückschlag & Aussicht

Das Frühjahr 1982 bringt einen herben Dämpfer: Das Institut für Auslandsbeziehungen kündigt den Vortragssaal. Der Fortbestand der „STUTTGARTER PUPPENSPIELE“ ist gefährdet. Im Herbst 1982 finden die Veranstaltungen jetzt im Studio der Landesgirokasse statt. Durch den überraschenden Tod des Puppenspielers Hugo Baierle wird das Theater im Zentrum „Kultur unterm Turm“ in der Eberhardstraße frei und den Stuttgarter Puppenspielern von der Stadt zur Verfügung gestellt. Die Pläne, im Gustav-Siegle-Haus in den Räumen der Post ein Puppentheater einzurichten, werden aufgegeben.

Angekommen! Aufgeblüht.

1983 folgten zwei entscheidende Schritte für die besondere Entwicklung dieser Kunst in der Landeshauptstadt: Am 14. Januar 1983 entstand mit dem „Stuttgarter Puppen + Figuren Theater“ – bundesweit einmalig – eine feste Spielstätte für diese Theatersparte. Ein wichtiges Ziel des Vereins ist erreicht. Zeitgleich wurde auf Initiative von Albrecht Roser, Werner Knoedgen und Pavel Möller-Lück an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart der Studiengang Figurentheater eingerichtet, wie das Theater selbst ein Unikum in Westdeutschland.  Damit war der Grundstein für eine in Deutschland einmalige reiche und vitale Figurentheater-Szene gelegt. Drei Jahre später folgt im März 1986 die erste Internationale Festwoche des Figurentheaters – ein großer Erfolg.

Im Verlauf seiner 30jährigen Geschichte wurden im FITZ über 500 unterschiedliche Inszenierungen freier Theaterensembles für Erwachsene und Kinder gezeigt. Gegenwärtig präsentiert das FITZ jährlich in 280 Vorstellungen ca. 40 unterschiedliche Produktionen regionaler, deutscher und internationaler Figurentheaterbühnen.

(Presse)Stimmen:

» Weil die Freien Theater ein wichtiger Teil unserer so reichhaltigen Theaterlandschaft sind und ihre Zahl weit größer ist als die der Stadt- und Staatstheater, haben sie herausragennde Bedeutung für das kulturelle Leben in unserem Land.«(Horst Köhler, Bundespräsident 2004-2010, am 20. Januar 2009)

„Insider wissen es längst: Stuttgart ist nicht nur Hochburg des Figurentheaters, sondern auch Keimzelle.” (Stuttgarter Zeitung)

„Das FITZ ist ein europäisches Zentrum.” (Stuttgarter Nachrichten)

„Welch vielfältige Ausprägungen die Kunst des Figurentheaters beinhaltet, das stellt in der Stadt insbesondere FITZ unter Beweis. (…) Die Orientierung zum Interdisziplinären hin und das Objekttheater sind in dieser Szene im Trend. Und im heute angesagten Crossover der Künste gehen auch andere Theater- Sparten immer öfter Kooperationen mit Figurenspielern ein.” (PRINZ)

„Die Devise heißt Kooperation. Der neue FITZ-Spielplan führt vor, wie sich die Künstler der Stadt zusammenschließen.” (Stuttgarter Zeitung)

„Atemberaubend schnell hat sich das Figurentheater in wenigen Jahren weg vom reinen Spiel mit Marionetten und Puppen hin zum ästhetisch vielschichtigen Bühnenvorgang entwickelt. Ständig neue Formen des Neben- und Miteinanders von Puppen-, Masken-, Objekt- und Materialtheater in Verbindung mit Tanz, Performance, Bildender Kunst und Multimedia-Elementen sind zu entdecken – als Reflex auf die Komplexität unserer Welt.” (Stuttgarter Nachrichten)

„Figurentheater? Das ist Gegenwart.” (Stuttgarter Zeitung)

„Figurentheater ist ein Experimentierfeld für Künstler aus allen Bereichen der darstellenden Kunst geworden, Tänzer, bildende Künstler und Schauspieler interessieren sich für das Genre, denn hier bewegt sich etwas, hier pocht die Avantgarde.” (lift)

Die Theaterbar ist eine Stunde vor der Vorstellung, in der Pause und nach der Vorstellung für Sie geöffnet.

FITZ Das Theater animierter Formen
Eberhardstraße 61
70173 Stuttgart